Dalmatiner Glockenblume – Blühender Superstar für den Westbalkon

Die Dalmatiner Glockenblume (Campanula portenschlagiana) ist ein echter Geheimtipp für alle, die ihren Westbalkon naturnah, blütenreich und dennoch pflegeleicht gestalten möchten. Mit ihren zahlreichen violettblauen Glöckchen und ihrem kissenartigen Wuchs bringt sie mediterranen Charme in jedes Pflanzgefäß – und das über viele Jahre hinweg.
Herkunft und botanisches Profil
Wie ihr Name schon sagt, stammt die Dalmatiner Glockenblume ursprünglich aus den felsigen Gebieten Dalmatiens (heutiges Kroatien) und gehört zur Familie der Glockenblumengewächse. Sie wächst kriechend bis leicht überhängend und bildet mit der Zeit dichte Polster, die in der Blütezeit – meist von Mai bis Juli, oft auch darüber hinaus – von unzähligen sternförmigen Blüten übersät sind.
Mit einer Wuchshöhe von nur ca. 15–20 cm ist sie ideal für Balkonkästen, kleine Töpfe oder als Unterpflanzung in großen Kübeln. In unseren Breitengraden ist sie absolut winterhart – bei mir übersteht sie seit Jahren sogar im Topf jeden Winter ohne jeglichen Schutz.

Standort und Pflege
Als echte Felsbewohnerin aus dem Süden liebt die Dalmatiner Glockenblume sonnige bis halbschattige Plätze mit gut durchlässigem Substrat. Auf meinem Westbalkon wächst sie seit Jahren im Halbschatten und bekommt – je nach Jahreszeit – zwischen einer halben und vier Stunden Sonne am Tag. Sie eignet sich sowohl für Kombinationen mit anderen Stauden in Balkonkästen als auch als Solistin im Topf. Auch als flächige Unterpflanzung größerer Kübelpflanzen macht sie sich sehr gut.
Ihr Wasserbedarf ist moderat: Sie verträgt keine Staunässe, möchte aber je nachdem, wieviel Sonne sie abbekommt, regelmäßig gegossen werden. Während der Wachstumsperiode im Frühjahr und Sommer freut sie sich über gelegentliche Düngergaben. Das regelmäßige Entfernen verblühter Triebe fördert eine längere Blütezeit und manchmal sogar eine Nachblüte im Spätsommer.

Insektenfreundlich und ökologisch wertvoll
Die Dalmatiner Glockenblume ist zwar keine heimische Staude, aber dennoch ökologisch wertvoll: Ihre zahlreichen glockenförmigen Blüten sind eine willkommene Nahrungsquelle für Bienen, Hummeln und andere bestäubende Insekten. Besonders in städtischen Räumen, wo blühende Pflanzen rar sind und viele Balkone eher dekorativ als naturnah bepflanzt werden, bietet sie mit ihrem reichen Nektarangebot einen echten Mehrwert.
Durch ihre lange Blütezeit – oft vom späten Frühjahr bis in den Sommer hinein – schließt sie zudem eine wichtige Versorgungslücke für viele Wildbienenarten. Wer seinen Balkon also nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Insektenwelt attraktiv gestalten möchte, trifft mit der Dalmatiner Glockenblume eine hervorragende Wahl. Ihre pflegeleichte Art macht sie auch für Einsteiger:innen in die naturnahe Balkongestaltung ideal.

Glockenblume vermehren
Die Dalmatiner Glockenblume lässt sich ganz unkompliziert durch Teilung vermehren. Ideal ist das zeitige Frühjahr oder der Spätsommer bzw. frühe Herbst, wenn die Pflanze nicht in voller Blüte steht. Dazu nimmt man sie vorsichtig aus dem Topf und teilt den Wurzelballen mit einem scharfen Messer, einem Spaten oder sogar mit den Händen, wenn das Substrat locker genug ist. Jede Teilpflanze sollte ein paar gesunde Triebe und ausreichend Wurzeln besitzen. Keine Sorge – die Glockenblume ist erstaunlich robust und verzeiht diese Prozedur problemlos. Nach dem Einpflanzen gut angießen, dann erholt sie sich schnell und wächst zügig weiter. Besonders schön: Die geteilten Pflanzen blühen normalerweise schon im darauffolgenden Jahr wieder üppig.
So kann man nicht nur ältere Exemplare verjüngen, sondern auch ganz leicht neue Töpfe und Kästen begrünen – ohne zusätzliche Kosten. Ich habe meine inzwischen so oft geteilt, dass ich sie schon an Freunde, Nachbarn und Kollegen verschenkt habe, weil mein Balkon schlicht keinen Platz mehr für weitere Töpfe bietet.